Hippie-Oma und lernbehinderter, erwachsen werdender Enkel mit Lebenswillen, Lebensfreude und Entwicklungsschritten.
Rezension
Die 48-jährige Nettie lebt mit ihrem geistig eingeschränkten Enkel Igor. Das einstige Hippie-Girl hat für ihn eine Stelle als Toilettenfrau angenommen. Zwischen Putzen, der Sorge um ihn, seinen Job in den Betreuten Werkstätten und ihrer Flucht in Süßspeisen-Backattacken, stellt sie fest: Generationenkonflikte wiederholen sich. Ihr einstiges Kommunenleben verzieh die später drogenabhängige Tochter ebensowenig wie das Nettie zuerkannte Sorgerecht für Igor. Während dieser beginnt, sich abzunabeln, selbstständiger wird, seiner ersten Liebe begegnet, und mit der zweiten, einer Ausreißerin, ein Baby "rettet", bzw. ohne Unrechtsbewusstsein mitnimmt, lernt auch Nettie "in Liebe loszulassen". Ein Aussöhnungsversuch mit der Tochter zu Weihnachten scheitert, aber schafft Klarheit. Aus der Perspektive des 16-, bzw. 24-Jährigen, der ein wenig an Steinhöfels "tiefbegabten Rico" erinnert, und seiner Oma, erzählt die Autorin einfühlsam und spannend in teils drastischer, aber stets passender Umgangssprache.
Warmherzig geschriebener Roman, der ermutigt und nachdenklich macht.Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt
Personen: Ehlers, Hanni Dorrestein, Renate
Dorrestein, Renate:
Alles voller Hoffnung : Roman / Renate Dorrestein. Dt. von Hanni Ehlers. - 1. Aufl. - München : C. Bertelsmann, 2011. - 317 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-570-10051-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher