Über den Niedergang eines österreichischen Erzbergwerksdorfes.
Rezension
Mit dem Bericht des Journalisten über die Gefahr der Bergsenkung des durch jahrelangen Erzabbau ausgehölten Berges, kam der drohende Verfall der Stadt ans Tageslicht. Die Touristen blieben aus, wer konnte, verließ das Dorf, der rote Knopf im Schaubergwerk, - der die Sage des Blintelmannes erzählte, wie der die Sonne über dem Ort habe fallen lassen, so dass sie im Innern des Berges weiterleuchtete - , wurde nicht repariert. Die wenigen verbliebenen Einwohner schieben dem Journalisten die Schuld am Verfall des Dorfes zu. Als Regionalmanager Merih in die Region geschickt wird, um die Menschen zur Umsiedlung in den Dorfkern zu bewegen, nehmen sie diesen weiteren ‚Fremden‘ deshalb nicht mit offenen Armen auf. Ob diese Maßnahme das Dorf noch retten kann, ist sowieso ungewiss. Denn das Mädchen Teresa hat den Spalt schon lange gefunden, den Spalt der immer breiter wird und die Erde erzittern lässt. – Dieser literarisch anspruchsvolle Heimatroman besticht durch seine minimalistische Sprache, präzise Charakterstudien und sehr spröden österreichischen Humor. Ein melancholisch trister Abgesang auf die untergehende österreichische Bergwerksdorfkultur.
Für an zeitgenössisch österreichischer Literatur Interessierte und Leserinnen von Robert Seethaler, z. B.. „Ein ganzes Leben“.Rezensent: Bärbel McWilliams
Personen: Gamillscheg, Marie
Gamillscheg, Marie:
Alles was glänzt : Roman / Marie Gamillscheg. - München : Luchterhand, 2018. - 222 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-630-87561-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher