Das Leben eines Nahost-Korrespondenten in seiner „Wahlheimat“ Israel unter vielfältigsten, auch persönlichen Aspekten, die von Erlebnissen des Krieges über politische Skurrilitäten, kulinarische Feinheiten bis hin zu archäologischen Neuentdeckungen reichen.
Rezension
Ulrich Sahm, den viele “Uri“ nennen, wird nicht ohne Grund von Henryk M. Broder in dessen Vorwort zu dem Buch als ein „Saurier unter den Nahostreportern“ bezeichnet. Es liest sich schon sehr eindrücklich, was dieser Sachkenner Israels und der nahöstlichen Umgebung hier zu Papier bringt. Auf eine sehr persönliche und zugleich nachdrückliche Weise werden die „Innereien“ dieses biblischen Landes mit all ihren Problemen und Möglichkeiten so offen gelegt, dass am Schluss die Erkenntnis Sahms vielfältig zu Tage tritt: “dass nichts wirklich so ist, wie es zu sein scheint. Es gibt keine lineare Entwicklung, sondern eine Folge von immer neuen Zerreißproben mit ungewissem Ausgang.“ Dem können die geneigten LeserInnen nur zustimmen, wenn sie dieses überzeugend und spannend geschriebene Werk aus der Hand legen. Jede Zeile gibt die persönliche Beziehung zu diesem uralten Land und die durch nichts zu erschütternde Liebe zu den Menschen dort wieder. Und alles ist eindeutig und kompliziert zugleich. Und natürlich bleibt die Hoffnung auf eine gelingende Zukunft: “Gleichwohl kann jeder (dort) mit kleinen Schritten und winzigen Gesten ganze Berge versetzen.“ Ulrich W. Sahm versucht es, und das erfolgreich.
Dieses Buch trägt dazu bei, unser vorurteilsvolles Bild in eine gute Richtung zu rücken, deshalb sollte es in unseren Büchereien zu finden sein.Rezensent: Kurt Triebel
Personen: Sahm, Ulrich W.
Sahm, Ulrich W.:
Alltag im Gelobten Land / Ulrich W. Sahm. - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2010. - 240 S. : Ill. ; 23 cm
ISBN 978-3-525-58014-1
Asien - Signatur: Ee - Bücher