Geschichte und Gegenwart Chinas werden aus privater und öffentlicher Perspektive spannend präsentiert.
Rezension
Yang kam 1992 mit vier Jahren nach Deutschland, Ihre Eltern promovierten hier als Naturwissenschaftler. China war noch weit von der heutigen Entwicklungsdynamik entfernt. Mit Erfolg setzte die Familie alles daran, in Deutschland zu bleiben und doch den Kontakt zur Heimat zu halten. So behielt auch Yang den Bezug zum Land der Mitte und zog 2011 als freie, erfolgreiche Korrespondentin für deutsche Medien nach Shanghai. Obwohl sie dort als "Banane" bezeichnet wird - außen gelb, innen weiß - schafft sie es, dank ihrer deutschen und chinesischen Wurzeln, die Blüten und Scheinblüten beider Gesellschaften zu analysieren. Den Leitfaden bildet das spannungsvolle Leben ihres Großvaters. An dessen Lebensstationen - ärmliches Leben auf dem Land, Soldat in der Volksbefreiungsarmee, Redaktionsleiter eines lokalen Propagandasenders und Verbannung wegen Kritik an der Führung - entfaltet sie die spannungsvolle Realität des heutigen Chinas und der eigenen Biografie zwischen den verschiedenen Kulturen.
Dank der Erfahrungen des Großvaters als gebeutelter Bürger und unverdrossener Sänger und Liedtexter bekommt das Buch eine heiter-melancholische Note. Fast ein Schelmenroman.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Yang, Xifan
Yang, Xifan:
Als die Karpfen fliegen lernten : China am Beispiel meiner Familie / Xifan Yang. - München : Hanser Berlin, 2015. - 335 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-24654-6 geb. : EUR 19.90
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Yan - Buch