Der satirische Roman voller Ruhrpott-Slang dreht sich um das Leben von Änne, der ehemaligen Wirtschafterin eines Bordells.
Rezension
Um endlich auf eigenen Füßen zu stehen, zieht Bianca nach Berlin. Dort ist sie nicht lange ohne Verwandtschaft. Omma (!) Änne steht vor der Tür. Anlass ist der plötzliche Tod ihrer Freundin Mitzi, eine alternde Prosituierte. In Rückblenden erfährt man von „Ommas“ Karriere in einem Bordell, wo sie als Wirtschafterin die Zügel in der Hand hielt, kurz mal einen brutalen Zuhälter mit einer Flasche Korn erschlug und auch sonst wenig anbrennen ließ. Ich-Erzählerin Bianca bekommt in Rückblenden immer mehr über das abenteuerliche Leben von Änne und Mitzi heraus, bis sich ein Verdacht erhärtet. Da ist es fast zu spät. Die stellenweise recht amüsante Milieu-Studie aus dem Ruhrpott und seiner Halbwelt lebt durch den Slang, den Gerburg Jahnke hervorragend imitiert. Omma Änne klingt energisch, Mitzi naiv und Bianca schwankt zwischen genervt und eisern. Es gibt brutale Szenen, die ertragen werden wollen, sowie Ereignisse, welche zum Schmunzeln animieren. Keinesfalls wird es langweilig, aber es braucht schon ein besonderes Publikum, das dieses Hörbuch zu schätzen weiß.
Das Cover ist ein Hingucker, der Titel lässt staunen. Ruhrpott-Fans bzw. -Bewohner werden die 6 CDs wahrscheinlich mehr zu schätzen wissen als das Publikum im Süden der Republik.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Basener, Anna Jahnke, Gerburg
Basener, Anna:
Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte : Autorisierte Audiofassung / Anna Basener. Gelesen von Gerburg Jahnke. - Köln : Lübbe Audio, 2017. - 6 CD ; 408 Min.
ISBN 978-3-7857-5485-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher