Erzählung über vier Jugendliche während der deutschen Besatzung in Belgien zur Zeit des Zweiten Weltkrieges - und danach.
Rezension
Aus vier Perspektiven und auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt der Roman die Geschichte der drei Geschwister Jef, Renée und Remy und ihres Freundes Ward, der großen Liebe von Renée. Im flämischen Teil Belgiens lebend, wollen sie sich eigentlich nur ihrer Musik widmen und weder mit dem Krieg noch mit den deutschen Besatzern etwas zu tun haben. Doch dann werden Freiwillige gesucht, die Deutschland im Krieg gegen die Sowjetunion beistehen, und die Gruppe bricht auseinander. Am Ende des Krieges steht Ward als Kollaborateur vor Gericht, während Jef als Held des Widerstands gefeiert wird. Aber vielleicht sind die Fronten auch ganz anders verlaufen - Schritt für Schritt wird im Rückblick die Wahrheit aufgedeckt und dabei die starren Grenzen zwischen Schwarz und Weiß, zwischen Gut und Böse aufgelöst. Es ist zugleich die Geschichte einer bitteren Desillusion, der Erkenntnis nämlich, dass in Zeiten des Krieges jeder Position beziehen muss und ein Königsweg nicht beschritten werden kann.
Beerten entwirft ein ebenso breites wie überzeugendes Panorama belgischer Geschichte, das zugleich ein Lehrstück ist über Macht und Ohnmacht des Individuums in Zeiten des Krieges.Rezensent: Gabriele von Glasenapp
Personen: Beerten, Els
Beerten, Els:
Als gäbe es einen Himmel : Roman / Els Beerten. Dt. von Mirjam Pressler. - Frankfurt am Main : Fischer, 2011. - 614 S. ; 22 cm. - Aus d. Niederländ.
ISBN 978-3-8414-2135-7 geb. : EUR 19.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch