Die Geschichten zweier Frauen, die durch bislang verschwiegene Geschehnisse der Nachkriegszeit verbunden sind.
Rezension
Die Norwegerin Juni flüchtet sich vor ihrem gewalttätigen Mann in das Haus ihrer Großeltern auf einer kleinen Insel in Südnorwegen. Dort beginnt sie, Nachforschungen über das Leben ihrer Oma Tekla und ihrer kürzlich verstorbenen Mutter Lilla anzustellen. Für Juni entwickelt sich diese Suche in der Vergangenheit auch zu einer nach ihrer eigenen Identität. In parallelen Kapiteln wird die Geschichte von Großmutter Tekla erzählt, die sich als junge Frau während des Zweiten Weltkriegs in den deutschen Soldaten Otto verliebt. Nach Kriegsende geht sie mit ihm in das zerstörte Deutschland, erlebt dort die Armut und Gräuel der Nachkriegszeit in der sowjetischen Besatzungszone. Aus Leser:innensicht ergeben sich in den 70 Jahre auseinanderliegenden Geschichten interessante Parallelen und Zusammenhänge. Gerade Teklas Geschichte wird sehr eindrücklich und atmosphärisch beschrieben, und es ist interessant, den Weltkrieg und die Folgejahre mal aus einer ausländischen Perspektive zu betrachten.
Das Buch beinhaltet Darstellungen sexualisierter Gewalt.Rezensent: Marie Tronnier
Personen: Frauenlob, Günther Teige, Trude
Teige, Trude:
Als Großmutter im Regen tanzte : Roman / Trude Teige. Dt. von Günther Frauenlob. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2023. - 380 S. ; 21 cm. - Aus d. Norw.
ISBN 978-3-949465-12-3 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Tei - Buch