Hensgen, Andrea
Als Häschen den Sheriff erschoss
Bücher

Eine unkonventionelle Geschichte über Feigheit und Solidarität, die im Tierreich spielt aber den Menschen meint.


Rezension

Häschen klettert auf den Hocker an der Theke, kippt einen Schnaps und sagt: „Ich habe den Sheriff erschossen.“ Ein ungewöhnlicher Beginn für ein Kinderbuch. Auch das Problem, um das die Geschichte kreist, fällt aus dem üblichen Rahmen: Was ist wichtiger, das Wohl des Einzelnen oder das der Gemeinschaft? Erst lassen alle Tiere im Wirtshaus das Häschen hochleben, weil es sie vom schlimmsten Feind befreit hat. Doch als die Leiche nicht gefunden wird, tritt die Angst vor der Rache des Sheriffs in den Vordergrund. Während die Erwachsenen Häschen ausliefern wollen oder sich feige hinter dem Bären verstecken, sind die Tierkinder solidarisch. Heimlich bauen sie nachts mit dem Bären Fallen für den Sheriff. Es gibt kein Happy End: der Bär fährt - nachdem feststeht, dass der Sheriff tot ist, mit einigen Kindern ohne Wissen der Eltern auf einem Floß davon. Leider verliert die Handlung nach dem spannenden Anfang sehr an Fahrt, die Sätze sind für das Lesealter zu verschachtelt.

Mit an philosophischen Fragen interessierten Erwachsenen zusammen gelesen bietet das Buch reichen Gesprächsstoff. Für Kinder mit Ausdauer ab 9 J.

Rezensent: Heidrun Martini


Personen: Blau, Aljoscha Hensgen, Andrea

Schlagwörter: Freundschaft Moral Solidarität

Hensgen, Andrea:
Als Häschen den Sheriff erschoss / Andrea Hensgen. Ill. von Aljoscha Blau. - Berlin : Jacoby & Stuart, 2009. - 149 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-941087-57-6

Zugangsnummer: 26299
Signatur: Ju 2/2 - Bücher