Sammer, Claudia
Als hätten sie Land betreten Roman
Bücher

Das Schicksal verschiedener Frauen zu ganz verschiedenen Zeiten.


Rezension

Ausgangspunkt des Romans ist die besondere Freundschaft zwischen den beiden jungen Frauen Veza und Lotti. Veza tritt in der NS-Zeit als Jüdin zum Katholizismus über und beschließt, in ein Kloster einzutreten. Der Weg der Freundinnen trennt sich durch diesen Schritt; sie bleiben aber in engem Briefkontakt, sehen sich allerdings nie wieder. Vezas Leben findet in einem nationalsozialistischen Vernichtungslager ein jähes Ende. Mit diesen beiden Frauen sind vier weitere auf verschiedene Weise verbunden, an deren Lebensschicksalen und -perspektiven die Leser teilhaben. Alle sechs Frauen suchen nach ihrem ureigenen, unabhängigen Weg - jeweils in ihrem Umfeld und in ihrer Generation. Die Autorin schreibt sehr prägnant, wort- und bildgewaltig. Oft musste ich Sätze mehrmals lesen, um ihre Tiefe auszuloten. Zeit- und Perspektivwechsel erfordern eine große Konzentration. Keine leichte, aber eine sehr lohnende Lektüre, die zur Reflexion über die eigenen Lebensentwürfe und -perspektiven anregt.

Sehr zu empfehlen für Leserinnen jeden Alters. Weckt Verständnis für verschiedene Lebensentwürfe, fordert heraus, über das eigene Leben nachzudenken, Hebt sich wohltuend von anderen Frauenromanen ab durch seine Tiefgründigkeit.

Rezensent: Margot Haffke


Personen: Sammer, Claudia

Schlagwörter: Frau NS-Zeit Lebensentwürfe

Sammer, Claudia:
Als hätten sie Land betreten : Roman / Claudia Sammer. - Wien : Braumüller, 2020. - 174 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-99200-285-6

Zugangsnummer: 41895
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher