Ludwig, ein gescheiterter österreichischer Verkäufer, wird von einer Gruppe Ungarn zum wiedergekehrten Messias ernannt.
Rezension
Ludwig hat eigentlich mit Religion nichts am Hut, er lebt mehr schlecht als recht von seinem Spielwaren-Verkäuferjob in Wien. Eine Sekte hat ihn auserwählt und ihn als der Messias nach Ungarn eingeladen, bestimmte Narben an Ludwigs Körper sind der Beweis dafür. Außerdem war die Mutter Ungarin und Jesus kam selbstverständlich aus Ungarn, alles andere ist Lüge. Ludwig stolpert in eine Art Abenteuer in die ungarische Puszta. Aus der ausweglosen Situation, in die er immer tiefer verstrickt ist, er kommt fast nicht mehr aus der Puszta weg, hilft ihm die Pfarrerstochter, in die er verliebt ist, sie ist die einzige Realistin. Der "neue Heilsbringer" weiß nicht mehr was Fake News oder was Verschwörungstheorien sind, er kann nicht mehr feststellen, was noch wahr ist. Glaube und Fanatismus kommen zusammen. Satire und Ironie sind hier nicht weit weg, nicht zufällig findet der Höhepunkt des Romans in Ungarn statt, die Frage nach der Realität holt uns schnell ein.
Unsere Gesellschaft kann wohl ohne Medien nicht mehr funktionieren, die Medien bestimmen uns zunehmend. Ist das unsere Zukunft? Für Büchereien ein notwendiges Diskussionsbuch.Rezensent: Martin Ertz-Schander
Personen: Fo´nyad, Ga´bor
Fo´nyad, Ga´bor:
Als Jesus in die Puszta kam : Roman / Ga´bor Fo´nyad. - Wien : Elster & Salis, 2021. - 265 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-03930-024-2 geb. : EUR 24.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Fo´ - Buch