Harte Einblicke in das Leben einer sozialen Randgruppe in England, als Krimi verpackt.
Rezension
Robert ist tot. Wie er gestorben ist, weiß Danny nicht. Verstört irrt er durch die Straßen, versucht Klarheit in seine durch Alkohol- und Drogenmissbrauch verwirrten Gedanken zu bringen. Doch die Gestalten auf die er trifft, können ihm nicht helfen, wollen es nicht. Jeder lebt in seiner Welt der Probleme: Obdachlosigkeit, Hunger, Heroin. Danny kämpft sich weiter durch das tägliche Dasein, doch der Tod Roberts lässt ihm keine Ruhe… - In Form eines Bewusstseinsstroms berichtet Danny, es wird aber auch über ihn berichtet. Die Sprache ist dem beschriebenen Milieu angepasst, ungeschliffen, rücksichtslos direkt. Dannys wirre, abschweifende Gedankengänge und die Trostlosigkeit des Geschehens fordern den Leser, formen aber in Kombination mit der gesellschaftskritischen, dicht heranzoomenden Betrachtung ein interessantes Leseerlebnis. Ein wenig hochgegriffen erscheint nur der Preis für das schmale Buch.
Für Freunde ungewöhnlicher, realitätsnaher Gesellschaftsskizzen fraglos einen Blick wert!Rezensent: Jan van Nahl
Personen: McGregor, Jon Burger, Anke Caroline
McGregor, Jon:
Als Letztes die Hunde / Jon McGregor. Dt. von Anke Caroline Burger. - Berlin : Berlin Verl., 2011. - 270 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-8270-0980-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher