Humorvolle Nacherzählung bekannter deutscher Heldensagen (Dietrich von Bern, Wieland der Schmied, Nibelungen).
Rezension
Stefan Schwarz (hier zuletzt "Die Großrussin", 2014) erzählt die wichtigsten deutschen Heldensagen, die heutige Jugendliche eher als "Game of Thrones" für Arme ansehen, in einer aktuellen Version, ohne den sattsam bekannten altväterlichen, teils völkischen Schwulst, ohne den Ballast der altertümlichen Sprache. Ausgewählt hat er dafür die aus seiner Sicht konfliktträchtigsten Sagen (Dietrich von Bern, Wieland der Schmied, Nibelungen). Aus edelmütigen und tapferen Helden werden bei Schwarz grausame, blutrünstige Krieger, aus liebreizenden, keuschen Damen streitsüchtige Zicken und Legionen von Zwergen und Riesen werden ohne Zögern niedergemetzelt. Er schreibt mit großer Erzählfreude, viel Witz und Hintersinn, trifft immer den Kern der Sache, und bringt pikante Stellen, die im Original sittsam umschrieben wurden, gnadenlos auf den Punkt. Zuweilen klingt das zwar angestrengt witzig oder sehr salopp daher erzählt, insgesamt ist das Buch aber ein großer Spaß.
Der Titel kann überall als humorvolles Pendant zu den klassischen deutschen Heldensagen eingesetzt werden.Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Schwarz, Stefan
Schwarz, Stefan:
Als Männer noch nicht in Betten starben : Deutsche Heldensagen / Stefan Schwarz. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2018. - 447 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-7371-0035-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher