Ein Buch über die großen Fragen nach dem Leben vor, während und nach dem Tod.
Rezension
Nina Weger erzählt von Bela, dessen großer Bruder Julius nach einem Unfall im Wachkoma liegt. Die ganze Familie leidet darunter, vor allem unter der Ungewissheit wie Julius über seine neue Lebenssituation denkt. Die Frage nach dem Wert des Lebens drängt sich genauso auf wie die Überlegungen über die Wichtigkeit der Selbstbestimmung. Genau dies kann Julius nicht mehr, selbst bestimmen. Seine Eltern müssen Entscheidungen treffen und fühlen sich damit zusehends überfordert. Das Buch fordert zum Nachdenken über den Sinn des Lebens, eigene Lebensentwürfe und Fragen nach der Seele des Menschen auf. Fragen, mit denen sich so mancher Erwachsener schwertut. Hier werden sie in einem Kinderbuch verpackt. Mutig von der Autorin diese Geschichte in eine Gesellschaft zu schicken, die scheinbar immer mehr versucht, Kinder von Themen wie Tod und Sterben fern zu halten. Die Überforderung der Eltern, die als Bestatter eigentlich auf einer anderen Ebene mit der Endlichkeit umgehen sollten, spiegelt in Teilen die gesellschaftlichen Denkbarrieren wider.
Ein Kinderbuch, dessen Themen sich zuerst die Erwachsenen stellen sollten.Rezensent: Julia Brede
Personen: Weger, Nina
Weger, Nina:
Als mein Bruder ein Wal wurde / Nina Weger. - Hamburg : Oetinger, 2019. - 253 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7891-0963-8 geb. : EUR 14.00
Erzählungen 9-12 Jahre - Signatur: Ju 2 Weg - Buch