Als wir allein auf der Welt waren
Bücher

Ein Junge wartet vergeblich auf den Vater, der ihn vom Kindergarten abholen soll. Ob ihm etwas passiert ist?


Rezension

Der Unterschied zwischen realer und fiktiver Zeit ist schwer zu fassen für kleine Kinder, erst recht, wenn sie gerade die Uhr zu lesen beginnen. Stelle ich auf meiner gebastelten Uhr die Zeiger auf drei Uhr, dann muss doch der Papa zum Abholen kommen, oder? Vergeblich wartet so der kleine Junge mit der roten Mütze auf den Papa, geht schließlich alleine nach Hause und steht vor verschlossener Tür. Die kurz auftauchende Verlassenheitsangst wird bald verdrängt durch die Fürsorge für den kleinen Bruder, für ihn wenigstens soll möglichst alles bleiben wie gewohnt. So baut der Große für den Kleinen ein Haus im Garten, besorgt ihm etwas zu Naschen und spielt ihm ein lustiges Fernsehprogramm vor, das der Kleine einfach wegzappt, als es zu nahe an die traurige Realität gerät. Einfühlsam schildert das Autorenduo auch hier wieder ein ernstes Thema mit viel Humor und Fingerspitzengefühl. Man leidet mit den beiden Jungen und freut sich zugleich an ihrem fantasievollen Erfindungsreichtum.

Ein Themenbuch mit einem guten, versöhnlichen Ausgang, das einlädt, das Thema „Verlassenheitsangst" mit Kindern ab 4 J. zur Sprache zu bringen.

Rezensent: Heidrun Martini


Personen: Könnecke, Ole Erikson, Eva Nilsson, Ulf

Schlagwörter: Angst Geschwister Familie

Interessenkreis: Mitteldruck

Als wir allein auf der Welt waren / Ulf Nilsson. Ill. von Eva Erikson. Dt. von Ole Könnecke. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Moritz, 2009. - o. Pag. : überw. Ill. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-89565-212-7

Zugangsnummer: 25895
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher