Während Benni und Oma durch die Stadt gehen, werden Erinnerungen lebendig.
Rezension
Benni geht mit seiner jüdischen Großmutter in New York einkaufen. In die Handlung brechen die Erinnerungen der Großmutter herein an ihr früheres Leben, an Freunde in der Jugend, an die Schulzeit in Deutschland und die Verbote, die die Nazis Juden auferlegten. Bennis „Bubbe“ erinnert sich an das Kennenlernen mit ihrem Mann Joe, mittlerweile im amerikanischen Exil, an Freunde und Feiertage, an eine erste Liebe. Gleichzeitig ist die alte Dame in der Jetztzeit sehr direkt, was sie unhöflich und unfreundlich erscheinen lässt. Sie wird langsam „farmisht“ – verwirrt. Der Enkel geht dabei liebevoll mit ihr um.
Die vordergründig einfache Geschichte zeichnet in zahlreichen Details ein differenziertes Bild einer Frau mit einer bewegten Lebensgeschichte. Die Farbgestaltung, grauweiße Gegenwart und zart-farbige Erinnerungen, sowie die sparsam eingefügten Sprechblasen prägen den leisen, aber sehr eindringlichen Charakter der Graphic Novel. Ein Glossar jüdischer Begriffe ist hilfreich.
Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Hanaor, Ziggy Phillips, Benjamin Velsen, Nicola von
Alte Zachen - Benni und seine jüdische Großmutter gehen einkaufen / Ziggy Hanaor u. Benjamin Phillips. Dt. von Nicola von Velsen u. Anna Warnow. - Berlin : Hatje Cantz, 2023. - O. Pag. : überw. Ill. ; 25 cm. -
ISBN 978-3-7757-5391-3
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher