Der 2007 pensionierte Fernsehmoderator erzählt von seinem Ruhestand, seiner Altersphilosophie und seinen Plänen.
Rezension
Der 1942 geborene frühere Moderator des ARD-Morgenmagazins wurde 2007 pensioniert, drehte danach aber noch einige Fernsehreportagen, u.a. über das Leben in einem Altenheim. Es sind die eigenen Erfahrungen mit dem Alter und mit alten Menschen, die das Buch deutlich von der Anti-Aging-Literatur unterscheiden. Während dort das Alter durch Sport, gesunde Ernährung und vielfältige soziale Kontakte als weitgehend überwindbar erscheint, präsentiert Kuntze ein düstereres Bild. Zwar kann der körperliche Verfall hinausgezögert werden, aber letztlich gilt es, die zunehmenden Einschränkungen zu akzeptieren und das Beste aus einer oft frustrierenden Lage zu machen. Dabei lehnt Kuntze Vorstellungen von einem ‘zweiten Leben‘, etwa einer Selbstverwirklichung als Künstler im Alter, als unrealistisch ab. Ebenso fragwürdig erscheint ihm eine Orientierung alter Menschen an Jüngeren. Vielmehr sollten die Älteren sich um sich selbst und ihre Altersgenossen kümmern und ihren Alltag genießen.
Das auf den ersten Blick vielleicht etwas deprimierend wirkende Buch bietet eine realistische Perspektive für das Alter und dürfte viele Leser ab 50 ansprechen.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Kuntze, Sven
Kuntze, Sven:
Altern wie ein Gentleman : Zwischen Müßiggang und Engagement / Sven Kuntze. - 1. Aufl. - München : C. Bertelsmann, 2011. - 255 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-570-10091-2
Lebenssituationen und Lebensfragen - Signatur: Fd - Bücher