Auf einem Hof im Alten Land bei Hamburg finden 1945 Flüchtlinge aus Ostpreußen Unterschlupf.
Rezension
Am Anfang stehen sich die stolze Bäuerin Ida Eckhoff und die noch stolzere ostpreußische Sängerin Hildegard von Kamcke gegenüber. Einfach ist es nicht und auch Jahrzehnte und Generationen später, ist das Gefühl von Vertreibung, nicht ankommen können und der Frage nach Heimat noch gegenwärtig. Ob es das Haus ist, was die Autorin flüstern und ächzen lässt oder die Menschen, die ihre Ängste und Erlebnisse, aber auch ihre Sehnsüchte mit sich herumtragen - alles wird gekonnt und einfühlsam erzählt. Hansen, die hier mit Bravour ihren Erstling vorlegt, ist in Nordfriesland geboren und heute - nach Stationen in Hamburg - im Alten Land zuhause. Schön auch die Passagen, in denen sie mit sanfter Ironie den Umgang von Stadt- und Landmenschen miteinander beschreibt. Lange klingt die Geschichte, die so viele Aspekte hat, nach - nur ungern legt man den Roman aus der Hand.
Wunderbare Lektüre, gute Unterhaltung mit Tiefgang; sicher auch gut in Frauengesprächskreisen einsetzbar. Eine Verfilmung bietet sich an.Rezensent: Bettina Wolf
Personen: Hansen, Dörte
Hansen, Dörte:
Altes Land : Roman / Dörte Hansen. - München : Knaus, 2015. - 286 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8135-0647-1 geb. : EUR 19.99
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