Eine "Wundergeschichte" gegen den Hass.
Rezension
Die Protagonistin des Romans ist eine junge palästinensische Journalistin Layla. Sie soll einen Artikel über einen aufgetauchten "Engel" schreiben. Dieser ist Malek Sabateen, ein neunzehnjähriger Palästinenser, er besitzt eine besondere Fähigkeit: Durch seine Gabe gelingt es ihm, nicht nur die Menschen in seiner Umgebung zu beruhigen, sondern sie für einen Moment durch die Augen des Anderen, des Feindes, sehen zu lassen. Das ist gefährlich im gespaltenen Israel. Mächtig ist die Kluft zwischen den Israelis, die zum Großteil jüdischen Glaubens sind und den Palästinensern, die zum Großteil muslimischen Glaubens sind. Als Malek schließlich verhaftet wird, braucht es Laylas ganzen Mut, ihm zu helfen. „Am Boden des Himmels“ ist ein Debütroman der Autorin Joana Osman. Sie hat einen palästinensischen Vater und eine deutsche Mutter. Sie hat in Israel Verwandte und konnte so sehr authentisch erzählen. Und sie schreibt in der Hoffnung, dass Furchtlosigkeit alle Spaltung und Hass überwinden kann.
Es ist lohnend, sich auf die "Wundergeschichte" einzulassen, fällt uns dies auch schwerer als vielleicht israelischen LeserInnen.Rezensent: Christiane Spary
Personen: Osman, Joana
Osman, Joana:
Am Boden des Himmels : Roman / Joana Osman. - Hamburg : Atlantik, 2019. - 286 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-455-00653-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher