Zwischen Tod und Leben, Stadt und Land, Fremde und Heimat begegnen sich zwei Frauen.
Rezension
Die Großmutter liegt im sterilen, fremden Krankenhaus. Die engste Verbindung zu ihr pflegt ihre Enkelin Laura, die täglich zu Besuch kommt. Am Krankenhausbett werden die Erinnerungen der Großmutter in Lauras Leben eingewebt, denn die großmütterliche Demenz bringt das bäuerliche Leben in den Alpen mit seinen Tieren, Familienbanden, Leben und Sterben lebendig hervor. Lauras parallel erzählter Sprachlernaufenthalt in England lässt die Rastlosigkeit eines jungen Berufslebens spüren, die Sehnsucht nach Ruhe in einer fordernden Welt. Nur die Lehrerin des Sprachkurses interessiert Laura etwas mehr. In der englischen Fremde führt Laura mit einem Mann und seinem Hund eine ambivalente Dreiecksbeziehung, die zurück in der französischen Schweiz überraschende Früchte trägt. So füllt Laura das Schwinden der Großmutter mit Leben auf. Die einfache Sprache der jungen Autorin umhüllt die Geschehnisse gekonnt mit Distanz und Ratlosigkeit. Wie die beiden Frauen in ihren Lebensthemen parallelisiert werden, lässt Nachdenken über Generationen zu.
Ein leicht zu lesendes Buch mit Themen für alle erwachsenen Altersgruppen, daher gut geeignet zur Besprechung in Gruppen.Rezensent: Lea Klischat
Personen: Wobmann, Fanny Kunzli, Lis
Wobmann, Fanny:
Am Meer dieses Licht : Roman / Fanny Wobmann. Dt. von Lis Künzli. - Zürich : Limmat, 2018. - 148 S. ; 20 cm. -
ISBN 978-3-85791-846-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher