Hackl, Erich
Am Seil Eine Heldengeschichte
Buch

Reinhold Druschka, ein Wiener Kunsthandwerker und Alpinist, rettet im Dritten Reich eine Jüdin mit ihrer Tochter.


Rezension

Regina Steinig lebt nach dem 1. Weltkrieg als lebensfrohe, eigensinnige, aber verantwortungsbewusste junge Frau und alleinerziehende Mutter in Wien. Ihre jüdischen Eltern mussten nach dem Krieg ihre Heimat Galizien verlassen. Als promovierte Chemikerin findet sie lange keine Anstellung. Stets aber ist sie der Mittelpunkt eines großen Bekanntenkreises, zu dem auch Reinhold gehört. Man ist sich einig in der Opposition zum Faschismus. Mit der Eingliederung Österreichs ins Deutsche Reich ist das Leben von Regina unmittelbar bedroht. Sie entscheidet sich, dem Abtransport nach Auschwitz durch Untertauchen in Wien zu entfliehen. Reinhold kann sie und Tochter Lucia in seiner Werkstatt verstecken. Vier Jahre sind sie nun wie in einer Seilschaft miteinander verbunden. Während Reinhold ein nach außen scheinbar normales Leben lebt, muss er für alle Bedürfnisse seiner Schützlinge sorgen. Das Kriegsende befreit die drei, aber das unsichtbare Seil hält sie weiter und auf neue Weise zusammen.

Die Heldengeschichte nach einer wahren Begebenheit wird getragen von knapp angerissenen, bewegenden Erlebnissen. Ein gut lesbarer Beitrag zum Thema Menschlichkeit im Dritten Reich.

Rezensent: Rüdiger Sareika


Personen: Hackl, Erich

Schlagwörter: Nationalsozialismus Mut Österreich Menschlichkeit

Hackl, Erich:
Am Seil : Eine Heldengeschichte / Erich Hackl. - Zürich : Diogenes, 2018. - 116 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-257-07032-3 geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 2014/6511
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Hac - Buch