Eine Reise zum Kilimandscharo wird zum Weg zum eigenen Ich.
Rezension
Der Schriftsteller und Literaturpreisträger durfte sich im Auftrag einer Wochenzeitung ein "Sehnsuchtsziel" aussuchen, dorthin reisen und darüber etwas schreiben. Er wählte den Kilimandscharo - vielleicht weil dieser als Gemälde über dem Esstisch seiner Eltern hing. Aber bevor man sich mit ihm auf die Reise machen darf, mäandert man sich durch ein breites "Präludium", in dem er von seiner Begegnung mit dem Bruder von Ernest Hemingway erzählt, von seiner oberschwäbischen Kindheit, von Holzwegen und Ausflügen - in um sich kreiselnden Gedanken. Und genau das ist gewollt: "Meine Erinnerungen leben von meinen Wiederholungen und Ohrwürmern". Einer der Ohrwürmer ist der Tag der Abreise, immer wieder wird Dreikönig traktiert. Dass aber ein Schimpanse seinen Smoking auf einen Baum entführt, schrammt haarscharf an der Realität eines Reiseberichts vorbei - wie so vieles. Auch das scheint gewollt. Insgesamt eine sperrige Suche des Autors nach dem Ich - oder war es doch umgekehrt?
Einzig zum eigenen Lesen geeignet.Rezensent: Volker Dettmar
Personen: Stadler, Arnold
Stadler, Arnold:
Am siebten Tag flog ich zurück : Meine Reise zum Kilimandscharo. Roman / Arnold Stadler. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2021. - 239 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-10-397250-4 geb. : EUR 23.00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Sta - Buch