"Am Ufer" ist ein Monolog der Hauptfigur Esteban. Es geht um den Ruin der Familienschreinerei und beschreibt Spanien in der Krise.
Rezension
Wie viele andere Unternehmer wollte Esteban während des spanischen Immobilienbooms seinen Teil vom Kuchen abbekommen. Er hat sich verspekuliert und die Familienschreinerei in den Ruin geführt. Die Zwangsvollstreckung steht bevor, die Mitarbeiter müssen entlassen werden und auch die kolumbianische Angestellte, die seinen hinfälligen Vater pflegt, kann nicht mehr bezahlt werden. Esteban führt einen inneren Monolog und lässt uns teilhaben an seiner Geschichte und der seiner Familie, seinen Freunden und seiner einzigen großen Liebe Leonor, die sich seinen besten Freund Francisco geangelt hat mit der Aussicht auf ein Leben in der besseren Gesellschaft. Mit Francisco war er in seiner Jugend in Europa unterwegs und wollte raus aus dem kleinen Dorf. Daraus ist nichts geworden, weil er nicht wusste, was er wollte. Nun ist er siebzig, lebt allein mit seinem dementen Vater und hat alles verloren. Esteban erzählt seine persönliche Geschichte eingebettet in die allgemeine Sinnkrise der westlichen Wohlstandsgesellschaften.
Ein großer Roman über die Wirtschaftskrise in Spanien und die Sinnkrise westlicher Wohlstandsgesellschaften. Eine herausragende Zustandsbeschreibung.Rezensent: Sophie Jünemann
Personen: Chirbes, Rafael Ploetz, Dagmar
Chirbes, Rafael:
Am Ufer : Roman / Rafael Chirbes. Dt. von Dagmar Ploetz. - München : Antje Kunstmann, 2014. - 429 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-88897-867-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher