Amir Hassan Cheheltan spürt ins sechs Episoden den Ursachen des Hasses auf Amerikaner im Iran nach.
Rezension
1924 wird dem amerikanischen Major Robert Imbrie seine Naivität zum Verhängnis: Beim Versuch, eine religiöse Massenhysterie in Teheran fotografisch zu dokumentieren, wird er vom wütenden Mob kurzerhand totgeschlagen. Diesem Mord sollen in den nächsten Jahrzehnten noch zahlreiche weitere Gewalttaten an Amerikanern im Iran folgen. Aber woher kommt der Hass? Ist es die Beteiligung der CIA am Sturz des gewählten Präsidenten Mossadegh 1953, dessen perfides Zustandekommen Cheheltan ausführlich schildert? 1978 kommt ein Großneffe Imbries nach Teheran, um etwas über die Hintergründe von dessen Tod zu erfahren - und stirbt prompt zusammen mit seiner persischen Geliebten bei einem Bombenattentat. Deren Bruder tötete bereits einen Militärberater des Schahs... - Raffiniert verwebt Cheheltan in sechs Episoden Fakten mit Fiktion, zeichnet atmosphärisch dicht anhand einer tragischen Familiengeschichte ein Land im Strudel von Gewalt, Hass und Aberglauben.
Empfehlenswert für alle an der Geschichte des Irans Interessierten.Rezensent: Michael Freitag
Personen: Cheheltan, Amir Hassan
Cheheltan, Amir Hassan:
Amerikaner töten in Teheran : Roman / Amir Hassan Cheheltan. Dt. von Susanne Baghestani u. Kurt Scharf. - München : Beck, 2011. - 189 S. ; 21 cm. - Aus d. Pers.
ISBN 978-3-406-62160-4 geb. : EUR 18.95
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