Es geht um den Klimawandel und seine Folgen, menschliche Hybris und altorientalische Schöpfungslegenden.
Rezension
Zwei Erzählstränge werden durch unterschiedliche Schöpfungslegenden verknüpft. In der einen Erzählung geht es im den Orientalisten David Ostrich, der neugefundene Schöpfungslegenden studieren will. Dafür muss er die geflohene Tochter von Thaut finden, der einen riesigen Staudamm baut. Auf seiner Suche findet er die Legenden, aber der gesuchten Tochter kommt er nicht näher. Die Lage um den Staudamm, der ein Paradies schaffen und Klimaflüchtlinge fern halten soll, wird immer apokalyptischer. Der andere Strang berichtet von einem Soldaten, dessen Dienst immer brutaler und menschverachtender wird. Die Schöpfungserzählungen reflektieren die Erzählstränge. Es geht um Demut, Menschenwürde, Verantwortung des Menschen, Gut und Böse. Der Inhalt ist interessant und sehr anspruchsvoll. Wahrheit und Lüge verschwimmen immer stärker. Es ist ein Hörspiel. Katja Bürkle, Brigitte Hobmeier und Felix Klare machen ihre Sache gut und klar. Die Effekte unterstützen den Inhalt. Ich musste das Hörbuch zwei Mal hören.
Zielgruppe sind anspruchsvolle, gebildete Hörer. Man kann es nicht nebenbei hören. Kenntnisse der altorientalischen Welt sind von Vorteil, um das Hörspiel einzuordnen. Wer gern altorientalische Schöpfungsgeschichten vergleicht, wird seine Freude haben.Rezensent: Martin Schulz
Personen: Schneitewind, Martin
Schneitewind, Martin:
An den Mauern des Paradieses : Hörspiel / Martin Schneitewind. Dt. von Raoul Schrott. Hörspielbearbeitung u. Regie: Ulrich Lampen. Sprecher: Felix Klare, Katja Bürkle u.a. - München : Der Hörverl., 2019. - 2 CDs ; 96 Min. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-8445-3456-6 20,00 EUR
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Schne - CD