Ein klassischer Abenteuerroman für Kinder, der zwischen Europa und dem Kongo wechselt. Respektvoll und differenziert.
Rezension
Ende des 19. Jahrhunderts lebt Gustav als Stiefkind bei einem ungeliebten und brutalen Onkel, als seinem aufmerksamen Blick die niederträchtige Situation der als „Wilde" vorgeführten Menschen in einem Zirkus nicht entgeht. Ein Junge seines Alters wird zufällig zu seinem Freund und Begleiter und gemeinsam machen sie sich auf und fliehen aus der Welt, in der sie Missachtung und Erniedrigung zu erleiden haben. Sie fliehen in den Kongo, woher Kulus kommt und wo Gustav seinen Vater vermutet. Die Reise ist spannend. Die Schilderung der Schiffspassage ist genau und lehrreich. Das ganze Buch zeugt von Respekt vor den historisch und literarisch hoch brisanten Themen Kolonialismus und Rassismus. Es gelingt dem Autor eine gute Geschichte zu erzählen und die Fettnäpfchen alle zu vermeiden und selbst dem Fehler der wohlgemeinten Herablassung zu entgehen. Toll! Die Freundschaft Kulus und Gustavs trägt durch alle Gefahren und ist glaubwürdig vorbehaltlos.
Ein gut erzähltes Abenteuer, das vor allem Jungs gefallen dürfte.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Reifenberg, Frank Maria
Reifenberg, Frank Maria:
An den Ufern des Orowango - Gustavs und Kulus abenteuerliche Reise zum Kongo / Frank Maria Reifenberg. - Berlin : Ueberreuter, 2023. - 253 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7641-7123-0
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher