Dokumentation des Schicksals eines kommunistischen Handwerkers zu Beginn der Nazizeit.
Rezension
Lore war 6 Jahre alt, als ihr Vater von den Nazis 1933 eingesperrt und ins Konzentrationslager gebracht wurde. Als Kommunist wurde er des Hochverrats beschuldigt. Mit sehr persönlichen Briefen versucht er seine Frau und die kleine Lore zu stärken. Sie lassen nichts von der Folter erkennen, die er erleiden musste. Er schreibt in plattdeutsch. Anrührend sind die Zeichnungen für die kleine Tochter. Sie hat die Briefe aufbewahrt und jetzt in einem schön gestalteten Buch nach über 70 Jahren veröffentlicht. Einleitend schildert sie das Leben ihres Vaters, eines lebensfrohen und dem Leben zugewandten Menschen, der seiner Gesinnung treu blieb, trotz der Nazischikanen und auch in der Nachkriegszeit. Im zweiten Teil werden die Briefe dokumentiert und ins Hochdeutsche übertragen. Lore Buchholz hat nicht nur ihrem Vater ein Denkmal gesetzt, sondern an viele Naziverfolgte erinnert, die oft übersehen werden. (Bei der Plattdeutschen Buchmesse der Carl-Toepfer-Stiftung (Hamburg) ausgezeichnet als "Plattdeutsches Buch des Jahres 2011".)
Aufgrund der geographischen Einfärbung wohl eher für norddeutsche Büchereien zu empfehlen.Rezensent: Karl Foitzik
Personen: Buchholz, Heinrich
Buchholz, Heinrich:
"Na, Lütten?" : Briefe aus dem Konzentrationslager und Zuchthaus 1933-1937 / Heinrich Buchholz. Lore Buchholz und Helmut Donat [Hrsg.]. - Bremen : Donat, 2011. - 192 S. : Ill. ; 25 cm
ISBN 978-3-938275-65-8 geb. : EUR 16.80
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch