Schmitt, Oliver Maria
Anarchoshnitzel schrieen sie Ein Punkroman für die besseren Kreise
Bücher

Ein mittlerweile arrivierter westdeutscher Mittdreißiger versucht, auf einer grotesken Reise vor allem durch die neuen Bundesländer seine frühere Schulpunkband wieder zusammenzustellen.


Rezension

Der ehemalige Punkmusiker und Chefredakteur des Satiremagazins ’Titanic’ erzählt die Geschichte des 36-jährigen Ich-Erzählers Peter Hein. Obwohl Hein mittlerweile ein kleiner IT-Unternehmer ist, fühlt er sich immer noch als Punk und sagt sofort zu, als sich nach 18-jähriger Pause die Chance bietet, ein ’Abschiedskonzert’ seiner Schülerpunkband zu geben. Doch ein Treffen der damaligen Musiker erweist sich als schwierig. Einer ist gestorben, die Sängerin ist politisch extrem engagiert, zwei weitere Musiker und der Manager scheinen zwar auf den ersten Blick erfolgreich zu sein, leben aber tatsächlich in prekären Verhältnissen. - Schmitt schildert eine turbulente Fahrt durch die neuen Bundesländer, wobei er gekonnt u.a. mit Klischees über den deutschen Osten spielt. Zwar sind seine Figuren grotesk überzeichnet, doch ist der reale Kern hinter den beschriebenen Begegnungen mit Skinheads, Schlagersängern und Punks durchaus nachvollziehbar. Nicht für jeden verständlich sind allerdings die zahlreichen Verweise auf mehr oder weniger obskure Popgruppen.

Empfohlen für Büchereien mit einem größeren Publikum zwischen 25 und 40, das Übergänge zwischen Comedy und Satire schätzt.

Rezensent: Peter Bräunlein


Personen: Schmitt, Oliver Maria

Schlagwörter: Ostdeutschland Punk

Schmitt, Oliver Maria:
Anarchoshnitzel schrieen sie : Ein Punkroman für die besseren Kreise / Oliver Maria Schmitt. - 1. Aufl. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2006. - 344 S. ; 20 cm
ISBN 3-87134-555-5

Zugangsnummer: 17589
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher