Ein Kind mit der Mentalität eines sadistischen Erwachsenen tyrannisiert seine Umgebung.
Rezension
Der erfolgreiche Schweizer Autor erzählt in seinem Roman von einem Kind mit dem Bewusstsein eines Sadisten, der früher lebte. Es ist seinen Eltern geistig weit überlegen, betrügt diese und verschwindet schließlich. Da es von seiner Umgebung für ein süßes Kind gehalten wird, werden ihm seine Taten nicht zur Last gelegt. Am Ende trifft es den Enkel seiner früheren Existenz und es kommt zu einer ungeahnten Zuspitzung. - Der aus den Ich-Perspektiven des brutalen Kindes und seines naiven Vaters erzählte Roman ist spannend, da die Vorgeschichte des scheinbaren Kindes nur nach und nach klar wird. Da das scheinbare Kind die Erwartungen seiner Umgebung bewusst bedient, stellt es die Vorstellungen des Lesers von der Kindheit in Frage. Der ungewöhnliche Roman ist unterhaltsam und hat Tiefgang.
Der gelungene Roman sollte bei LeserInnen, die sich nicht am literarischen Mainstream orientieren, gut ankommen. Empfohlen.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Lewinsky, Charles
Lewinsky, Charles:
Andersen : Roman / Charles Lewinsky. - München : Nagel & Kimche, 2016. - 396 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-312-00689-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher