Hermenau, Antje
Ansichten aus der Mitte Europas Wie Sachsen die Welt sehen
Buch

Momentaufnahmen zur gegenwärtigen Unzufriedenheit mit politischen Entwicklungen aus der Sicht der ehemaligen Landtagsabgeordneten der Grünen.


Rezension

Auch wenn es oft so klingt, die Autorin will nicht für d i e Sachsen sprechen. Aber mit Verve und Leidenschaft versucht sie, die sächsische Sicht auf Schwachstellen in der Entwicklung der Europäischen Union und der Regierung in Berlin zu lenken. Viele ihrer Kritikpunkte bemängelt man auch in anderen Bundesländern, ferner sind nicht nur die Sachsen fleißig und pflichtbewusst und hätten gern mehr Einfluss auf lokaler Ebene, sehen mit Sorge die Gleichmacherei und Einflussnahme durch Verwaltungsorgane in Brüssel oder den europäischen Hauptstädten. Doch die oft plakativen Behauptungen und sprunghaft herangezogene Vergleiche können kaum gangbare Wege in einer so hoch komplexen Situation sein. Eine nüchterne gesellschaftspolitische Analyse wäre gewiss hilfreicher. Die mehrfach geäußerte Behauptung, "wir Sachsen kennen uns aus, wir wissen wie es richtig ist", darf mit Sicherheit bezweifelt und in Frage gestellt werden. Zutreffend allerdings ist auch, dass die Besserwisserei der 'Wessis' gekränkt hat und bis heute kränkt und eine Gegenreaktion hat führen müssen.

Ein recht lokaler Blick auf eine globale Welt, in der Sachsen seinen Standort neu austarieren sollte.

Rezensent: Halgard Kuhn


Personen: Hermenau, Antje

Schlagwörter: Standortsuche Lokalpatriotismus

Hermenau, Antje:
Ansichten aus der Mitte Europas : Wie Sachsen die Welt sehen / Antje Hermenau. - Leipzig : Ev. Verl.-Anst., 2019. - 170 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-374-05932-4 kt. : EUR 10.00

Zugangsnummer: 2014/7414
Buch