Annemarie Schwarzenbach war Schriftstellerin, Fotografin und Reisende in den dreißiger Jahren des 20.Jahrhunderts.
Rezension
Reichtum, Einfluss und Beziehungen des Elternhauses ermöglichten Annemarie Schwarzenbach ein ungewöhnlich ungebundenes, freies und spannendes Leben. Sie liebte Frauen, die Wahrheit, die Literatur und die Kunst. Ihre genaue Wahrnehmung der Welt lässt sie rasch gegen den erstarkenden Faschismus in Europa Stellung beziehen. Das entfremdet sie von ihrem Elternhaus. Aber auch ihr Lebensstil aus Freizügigkeit, Weltoffenheit und ihr Drogenkonsum zerrütten ihre Verhältnisse. Die Graphic Novel der beiden spanischen Künstlerinnen setzt das facettenreiche Leben in gewagten und ungewöhnlichen Bildern in Szene. Die Selbstvernichtung der jungen Frau durch Suizidversuche, Sucht und Leichtsinn wird nicht ausgespart, ihre Begabung als Schriftstellerin und Fotografin ins rechte Licht gerückt. Das Kunstwerk erweist sich als konsequent feministisch: die Schwarzenbach darf allein leben, lieben und zugrunde gehen. Ihre berühmten Kontakte (besonders die Männer) erscheinen nur am Rand.
Ein Muss für Literaturkreise, die sich an Graphic Novels trauen.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Castrejón, María Martín, Susanna
Annemarie : Die Comic-Biographie von Annemarie Schwarzenbach / María Castrejón. Ill. von Susanna Martín. Dt. von Myr Bloch u.a. - Basel : Lenos, 2022. - 163 S. : überw. Ill. ; 27 cm. - Aus d. Span.
ISBN 978-3-03925-020-2 geb. : EUR 29.80
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Ann - Buch