Ich-Erzählerin Annie Bianchi, knapp 11 Jahre alt, hat als letztes von neun Kindern nicht das große Los gezogen.

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Rezension

Es scheint, dass sich Annie Bianchi schon von Geburt an in ihr Schicksal ergeben hat. Sie kam als letztes von neun Kindern tief katholischer Eltern auf die Welt und wurde von ihren Geschwistern erzogen. Die Eltern sind zu beschäftigt und überfordert. In der Ich-Form erzählt sie anrührend und naiv von ihrer Legasthenie, dem permanenten Hunger, der lockeren Hand der Mutter, dem mit drei Jobs jonglierenden Vater und der Freude an Zahlen. Mühelos merkt sie sich in der Schule Fakten. Sie kann gut zuhören, was sie sehr beliebt bei ihren Mitschülern, besonders bei Jordan macht. Der Junge aus privilegiertem Hause erkennt, dass es in Annies Familie hinten und vorne nicht stimmt. Als eine ihrer Schwestern verschwindet, schalten sich endlich die Behörden ein. Der Untertitel „3x3 Gründe glücklich zu sein“ mutet euphemistisch an, denn Glücksmomente gibt es kaum in Annies Leben. Sie wird schikaniert, geschlagen, bekommt wenig zu essen und muss selbst schauen, wo sie bleibt. Eine traurige Kindheit.

Wer verwöhnten, belastbaren Lesern mit dem Buch aus den USA zeigen will, dass es schlimme Kindheiten gibt, der hat ein gutes Beispiel gefunden. Ab 11 und bei ausgebauten Beständen.

Rezensent: Martina Mattes

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Personen: Angelini, Josephine Knuffinke, Sandra Komina, Jessika

Schlagwörter: Familie Armut Legasthenie