Entdeckte und bisher nicht veröffentliche Erzählungen der als Lyrikerin bekannten Hilde Domin.
Rezension
Diese bisher unbekannten und äußerst persönlichen Erzählungen aus dem frühen Wirken der Hilde Domin erlauben einen ungemeinen Einblick in ihr Leben im Exil in der Dominikanischen Republik. Die Kurzgeschichten sind zwischen 1945 bis 1948 entstanden. In dieser Lebensphase versuchte Domin, sich als Autorin zu etablieren. Ihr Alltag ist ihre Quelle. Das Leben in der Karibik, als Frau, die einen Haushalt mit Bediensteten führt, sich über diese eklatant ärgert und preisgibt, dass sie auch im Exil ihre gewohnten herrschaftlichen Lebensstrukturen und Gewohnheiten fortführt. Die Geschichten sind Zeugnis ihrer scharfen Beobachtungsgabe und ihres charmanten Witzes. Aber es wird einen Grund haben, warum diese kluge Frau selbst diese Exponate nicht veröffentlicht hat, und vielleicht wäre es eine Frage des Respektes, wenn nicht alle Fundstücke an die Öffentlichkeit gelängen. Sie schaden ihr nicht, aber sie zeigen, dass auch auf der Flucht der tägliche Kleinkram das große Ganze zu überwiegen scheint.
Bitte anschaffen!Rezensent: Dirk Purz
Personen: Domin, Hilde Reimann, Dense Swiderski, Carla Möltgen, Ulrike Schwarzkopf, Margarete von
Domin, Hilde:
Antillengeschichten / Hilde Domin. Hg. von Denise Reimann u. Carla Swiderski. Ill von Ulrike Möltgen. Mit einem Nachwort von Margarete von Schwarzkopf. - Hamburg : Goya, 2022. - 157 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-8337-4527-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher