Ein flammender Aufruf zur Versöhnung.
Rezension
Nur sehr wenige Romane haben mich in den letzten Jahren so gepackt wie dieser: McCann erzählt die Geschichte des Palästinensers Bassam Aramin und des Israelis Rami Elhanan, die durch den gewaltsamen Tod ihrer Töchter zueinanderfinden und sich fortan für Frieden und Versöhnung einsetzen. Die wahre Geschichte der beiden Männer hat der Autor auf faszinierende Weise fiktionalisiert: 1.000 Kapitel, teilweise bestehend nur aus einzelnen Sätzen oder Bildern, setzen sich – wie in einem Mosaik – zur Geschichte der Männer zusammen und zeichnen ein sowohl faktenbasiertes als auch emotionales Porträt des Nahostkonfliktes. Das Ergebnis ist ein Kunstwerk. Eines, bei dem den Lesenden aufgrund des Schreckens der Geschehnisse aber auch aufgrund der Kraft und Beharrlichkeit dieser Männer sicher mehr als einmal der Atem stockten wird.
Für politisch interessierte Leser:innen aber auch für solche, die sich für besondere literarische Formen begeistern können.Rezensent: Wiebke Mandalka
Personen: McCann, Colum Oldenburg, Volker
McCann, Colum:
Apeirogon : Roman / Colum McCann. Dt. von Volker Oldenburg. - Hamburg : Rowohlt Taschenbuch Verl., 2022. - 608 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-499-27187-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher