Differenzierte Analyse der Situation der Roma in Ost- und Westeuropa.
Rezension
Die früher Zigeuner, heute meist Roma genannte Volksgruppe lebt vor allem in Osteuropa mit dem Schwerpunkt Rumänien, doch gibt es auch eine Einwanderungswelle nach Westeuropa, verstärkt nach der Auflösung des Ostblocks. Entgegen dem Vorurteil sind fast alle Roma sesshaft, doch leben sie häufig in großer Armut und werden diskriminiert. Ihre Vorgeschichte als Sklaven wirkt bis heute nach! Der österreichische Balkan-Korrespondent weiß, wovon er schreibt, denn er ist sowohl ein intimer Kenner der politischen Landschaft der Balkanstaaten als auch der Lebensverhälnisse der Roma. Aber auch mit der schwierigen Situation im Westen hat er sich beschäftigt - und dem Scheitern der vielen Roma-Hilfsprogramme. Die ungewöhnlich differenzierte und intelligente Analyse mündet in einen generellen Aufruf zur Beseitigung von Armut und Ungerechtigkeit in Europa. Der Text ist gut verständlich, erfordert aber politisches Interesse und etwas Einarbeitung.
Bibliotheken mit entsprechender Leserschaft und größerem politisch-sozialwissenschaftlichem Bestand sehr empfohlen. Geeignet auch für Arbeitskreise.Rezensent: Rolf Raschka
Personen: Mappes-Niediek, Norbert
Mappes-Niediek, Norbert:
Arme Roma, böse Zigeuner : Was an den Vorurteilen über die Zuwanderer stimmt / Norbert Mappes-Niediek. - Berlin : Ch. Links, 2012. - 208 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-86153-684-0 kt. : EUR 16.90
Soziologie, soziale Fragen - Buch