Die Journalistin Hilal Sezgin geht in ihrem Buch der Frage nach, welche Rechte eigentlich Tiere und welche Pflichten wir Menschen gegenüber unseren tierischen Mitgeschöpfen haben.
Rezension
Sie sucht eine moralische Sichtweise, die unsere menschlichen Ansprüche und die von Tieren verbindet. Hierbei bezieht sich ihre Ethik auf Wirbeltiere mit zentralem Nervensystem. Sie geht philosophisch den Fragen nach, die sich aus einer Art Selbstverpflichtung des Menschen ergeben können, nicht unmäßig, willkürlich oder schädigend in das Leben anderer (hier der Tiere) einzugreifen. Hilal Sezgin wendet sich gegen Tierversuche - gegen das Töten der Tiere, nur weil sie uns schmecken und auch gegen das ‚Halten‘ von Tieren, um uns einen Nutzen zu verschaffen. Konsequenterweise empfiehlt sie eine vegane Lebensführung und ist der Meinung, dass artgerecht eben nur die Freiheit ist. Allerdings bleibt sie bei allen guten Fragen und Gedanken die Antwort schuldig, wie denn unsere heutige spezialisierte und industrialisierte Welt ohne Tierhaltung auskommen soll. Hier erscheint mir vieles weltfremd und nicht umsetzbar.
Empfehlenswert für größere Büchereien. Auch wenn man nicht mit der Meinung der Autorin übereinstimmt, sind die Fragen, die sie stellt, wichtig – sie holt die Tierethik in unseren Alltag hinein und zeigt auf, dass das Geschehen in Mastställen und Labors auch mit jedem von uns zu tun hat.Rezensent: Margot Haffke
Personen: Sezgin, Hilal
Sezgin, Hilal:
Artgerecht ist nur die Freiheit : Eine Ethik für Tiere oder Warum wir umdenken müssen / Hilal Sezgin. - München : Beck, 2014. - 301 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-406-65904-1
Naturschutz, Umweltschutz - Signatur: Nk - Bücher