Atalanta besiegt als vermeintlicher Läufer Lan den Rekordhalter Miles, flieht, löst Chaos aus. - Eine Lebensgeschichte.
Rezension
Bei einem sensationellen 100-Meter-Lauf besiegt der unbekannte Läufer Lan den Rekordhalter Miles. Doch beim Jubel fällt aus Lans Trikottasche ein Tampon. Miles bemerkt es. Lan ist eine Läuferin! Total verstört stößt sie Miles vom Siegerpodest und rennt weg. Sie hat es nie anders gemacht in Krisenmomenten, seit sie als kleines Kind von zu Hause weglief und hier und da Aufnahme fand als Ata, Atalanta, Lan. – Davon erzählen eingefügte Rückblenden, während die fortlaufende Handlung Lan durch Flucht und Irritationen ringsum begleitet, bis das Bild sich rundet, Lan und Miles sich wiederfinden, der Kreis sich im berauschenden Paarlauf schließt. Die mythische Läuferin Atalanta aus Ovids Metamorphosen stand literarisch Pate. Atemlos, poetisch und aktuell zugleich erzählt der Roman nicht nur vom Leistungssport, vom Laufen, dessen Rhythmus zwingt und befreit, Siegen und Verlieren, Flucht und Selbstfindung umfasst. Er skizziert schillernde Figuren, schließt Fragen nach dem eigenen oder fremden Geschlecht ein, stellt Vorurteile und Geschlechterraster infrage.
Ungewöhnlich, doch sprachlich wie thematisch fesselnd, wie der Roman Laufen und Selbstfindung jenseits von Geschlechterkategorien therapeutisch verknüpft. Für aufgeschlossene Leser ab 14 J.Rezensent: Heide Germann
Personen: Axster, Lilly
Axster, Lilly:
Atalanta Läufer_in : Roman / Lilly Axster. - Wien : Zaglossus, 2014. - 155 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-902902-11-5
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher