Annie Doyle ist tot. Lydia, die vornehme Gattin des Täters meint, das Mädchen hätte es nicht anders verdient.
Rezension
Geplant war diese Tat nicht, aber letztlich hat Lydia, die Gattin des ehrenwerten Richters Andrew Fitzsimons, diesen gezwungen, die junge Frau zu (er)würgen - wobei tatsächlich Lydia dem armen Mädchen dann den Rest gab. Jetzt müssen die beiden die Leiche im Garten ihres vornehmen Vorstadthauses in Dublin vergraben. Der von Lydia abgöttisch geliebte 17-jährige Sohn Laurence darf natürlich nichts davon mitkriegen. Doch der ist nicht so naiv, wie sie glaubt. Andrew nimmt die Tat so mit, dass er bald darauf einen Herzanfall bekommt und stirbt. Lydia scheint die ganze Sache nicht wirklich zu berühren. Und dann beginnt Laurence sich für die Familie der Toten zu interessieren, was er wiederum vor der Mutter geheim hält. Nugent erzählt aus den Perspektiven der wechselnden Ich-Erzähler Lydia, Laurence und Karen, die weiterhin versucht die Wahrheit über das Verschwinden ihrer Schwester Annie aufzuklären, nachdem die Polizei die Ermittlungen eingestellt hat. Wie in einem Puzzle wird Stück für Stück enthüllt, was zu der Tat geführt hat und welche anderen dunklen Geheimnisse Lydia noch verbirgt.
Ein sehr spannender psychologischer Thriller um eine Soziopathin, der zeigt wie Familiengeheimnisse letztlich alle Beteiligten zerstören können. Kein klassischer Whodunnit, also weniger für Krimifans.Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Nugent, Liz Razum, Kathrin
Nugent, Liz:
Auf der Lauer liegen : Roman / Liz Nugent. Dt. von Kathrin Razum. - Göttingen : Steidl, 2022. - 269 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-96999-108-4 geb. : EUR 28.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Nug - Buch