Deutlich autobiografischer Bericht über das Leben eines kritischen Paares aus der DDR in der BRD von 1973 bis 1989.
Rezension
Der erfolgreiche Autor historischer Jugendromane schließt mit diesem Roman an „Krokodil im Nacken“ (2002) an. Manfred und Hannah Lenz leben nach ihrer Ausreise aus der DDR mit ihrem später ausgereisten beiden Kindern in der Bundesrepublik, zunächst bei Frankfurt und später in Westberlin. Nach einer schwierigen Arbeitssuche arbeitet Manfred als Exportkaufmann. Nebenher schreibt er kritische Kinderbücher, schließlich lebt er ganz vom Schreiben. Kordon spart nicht mit Kritik am konsumorientierten Leben im Westen, schildert Begegnungen mit mal mehr, mal weniger regimehörigen DDR-Schriftstellern. Auf internationalen Lesereisen trifft Manfred vor den Nationalsozialisten emigrierte Juden. Der Autor berichtet das politische Geschehen der 70er und 80er Jahre aus einer linksliberalen Sicht, wobei die Erlebnisse des Hauptprotagonisten z.T. in den Hintergrund treten. Abgesehen von den recht ausführlichen und nicht immer sonderlich originellen politischen Kommentaren des Autors ein gelungener Roman.
Der Roman zur Zeit von 1973 bis zum Mauerfall dürfte nicht nur die Kordon-Fangemeinde, sondern auch generell zeitgeschichtlich interessierte Jugendliche und Erwachsene ansprechen.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Kordon, Klaus
Kordon, Klaus:
Auf der Sonnenseite : Roman / Klaus Kordon. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2009. - 297 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-407-81059-5
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher