Ein Einzelgänger traut sich heraus aus seiner selbstgewählten Sicherheit und stellt sich neuen Herausforderungen.
Rezension
Herman ist ein bisschen anders als die anderen. Der 32-jährige wohnt allein in dem Haus, in dem er schon mit seinen Eltern gelebt hat. Er liebt Murmeln und baut ausgeklügelte Murmelbahnen. Bei den Murmeln findet er Trost. Ein weiterer Halt bietet ihm der Hausputz: Wie schon die Mutter sorgt er dafür, dass das Haus immer sauber und ordentlich ist. Soziale Kontakte sind nicht seine Stärke. Er denkt häufig über den Tod seiner Eltern nach. Wie alle im Dorf hat er eines Tages überraschend eine Monatskarte für den benachbarten Freizeitpark erhalten. Diesen Park hätte er als Kind gerne besucht, doch seine Eltern erlaubten es nicht. Nun wagt er sich aus seiner Komfortzone und geht ins "Wonderland". Dort trifft er auf Zuckerwatte-Jeanette. Er würde sie gerne näher kennenlernen. Dafür muss Herman aber über seine Grenzen hinausgehen. - Mit kurzen Kapiteln und Sätzen schafft es die Autorin , dass wir Leser*innen uns ein gutes Bild von diesem liebenswerten Einzelgänger machen können.
Eine nachdenklich machende Geschichte über Anderssein, Trauer und Loslassen. Eine Empfehlung für Leser*innen, die sich mit Außenseitern identifizieren können.Rezensent: Helena Schäuble
Personen: Olthoff, Nancy Haselbach, Steffen
Olthoff, Nancy:
Augen zu und durch : Roman / Nancy Olthoff. Dt. von Steffen Haselbach. - München : Droemer, 2023. - 253 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-426-28408-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher