Voller Sehnsucht nach einem naturverbundenen Leben in musischem Müßiggang verlässt der Taugenichts die väterliche Mühle und kommt auf geheimnisvolle Weise bis nach Italien.
Rezension
Ein Buch, nachdem man greift. In bedrucktem Leinen gebunden ziehen die verschmitzten Illustrationen von Hans Traxler an, spielen mit unseren Sehnsüchten nach einem naturverbundenen Leben im Müßiggang, die eben in jener Zeit der Romantik ihren großen literarischen Ausdruck erfuhren. Eichendorffs Novelle von weltliterarischen Rang beschreibt die gelebte Sehnsucht nach einem Leben ohne bürgerliches Reglement. Der Taugenichts, eine musische Frühform des Aussteigers, ist einzig der rechten Gunst eines nicht weiter definierten Gottes und der Musik verbunden und wurde so zur Ikone der deutschen Romantik. So ansprechend Reclam das Buch gestaltete, dem Text merkt man seine fast 200 Jahre deutlich an, und es stellt sich die Frage, welchem Leser man es in die Hand gibt.
Eine kleine Rarität, die Bildungshungrige gerne verschenken werden, deren Anschaffung sich für Büchereien jedoch kaum lohnt.
Rezensent: Gudrun Rathke
Personen: Eichendorff, Joseph von Schultz, Hartwig Traxler, Hans
Eichendorff, Joseph von:
Aus dem Leben eines Taugenichts : Novelle / Joseph von Eichendorff. Ill. von Hans Traxler. - Stuttgart : Philipp Reclam, 2007. - 147 S.: Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-15-010626-6
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