Erzählungen rund um das Thema Mord.

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Rezension

Sieben Geschichten unterschiedlichen Entstehungsdatums und verschiedenster Länge wurden unter einem Sammeltitel zusammengefasst. Qualitativ herausragend ist dabei mit "Die Wildorchidee aus Samaria" ein Text, der kurz vor dem Bestseller "Kim Novak badete nie im See von Genezareth" (Ev. B. 03/503) entstand. Er weist mit jenem wohl besten Werk des Autors einige inhaltliche Gemeinsamkeiten auf (z.B. über Jahrzehnte ungeklärter Mord, kleinstädtisches Schülermilieu, besondere Rolle einer "Göttin in Frauengestalt"). Wie dort kann Nessers Sprachstil auch bei den anderen Texten überzeugen. Deren Plots sind eher düster-psychologisch und gerade wegen der Zeitsprünge oft mehrdimensional. - Warum der Hinweis "Erzählungen" auf dem Titel fehlt, das Titelbild keinen Bezug zum Inhalt hat und mehr als 10% des Buchs unbedruckt sind, kann nur der Verlag beantworten.

Bibliotheken, in denen der Autor grundsätzlich gut nachgefragt wird, sind quasi zur Anschaffung verpflichtet. Sonst kann auf eine preislich angemessenere Taschenbuchausgabe gewartet werden. Eine Auswahl der Erzählungen ist auch als Hörbuch erhältlich.

Rezensent: Tobias Behnen

Personen: Nesser, Hakan Hildebrandt, Christel