Das private und politische Schicksal der Römerin Alessandra während des Faschismus und in den ersten Nachkriegsjahren.
Rezension
Obwohl sie ihre Mutter sehr liebte, will Ich-Erzählerin Alessandra nie so sein wie sie, nämlich gefangen in einer patriarchalischen Ehe. Nach deren Selbstmord lebt sie eine Weile bei ihrer starken Großmutter in den Abruzzen, kehrt wenig später nach Rom zum mittlerweile hilfsbedürftigen Vater zurück. Alessandra heiratet den antifaschistischen Rechtsphilosophen Francesco und merkt bald, dass ihre junge Ehe weitgehendst auf die Bedürfnisse des Mannes ausgerichtet ist. Während Francesco aus politischen Gründen untertaucht, verliebt sich ein anderer in die übersensible Frau. Francesco kehrt nach Hause zurück, eine Tragödie nimmt ihren Lauf. - Das 1949 in Italien erschienene, erzählerisch erstklassig formulierte Buch erregte Aufsehen. Themenschwerpunkte wie die mörderische Institution Ehe etc. trafen einen Nerv. Der feministische Roman, wie er im großartigen Nachwort genannt wird, kann auch in Deutschland, trotz seiner über 600 Seiten und Längen ein Meilenstein zur Gleichberechtigung werden.
Ab mittleren Buchbeständen gut möglich.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Vinken, Barbara Krieger, Karin De Céspedes, Alba
de Céspedes, Alba:
Aus ihrer Sicht : Roman / Alba de Céspedes. Dt. von Karin Krieger. Mit einem Nachwort von Barbara Vinken. - Berlin : Insel, 2023. - 633 S. ; 22 cm. - Aus d. Ital.
ISBN 978-3-458-64366-1 geb. : EUR 28.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: De - Buch