Die Biografie eines konsequenten Christen und zugleich eine kleine Geschichte der evangelischen Kirche in der DDR.
Rezension
Das ist keine Biografie eines Helden, sondern eines Mannes, der aus der christlichen Freiheit heraus in einem diktatorischen Staat handlungsfähig blieb. An der Biografie Axel Noacks wird deutlich, dass die Entscheidung, öffentlich als Christ in der DDR zu leben, immer wieder in großen und kleinen Lebenssituationen durchdekliniert werden musste. Die Freiheit eines Christenmenschen - das war für den späteren Bischof der Kirchenprovinz Sachsen grundlegend: dies wird da deutlich, wo sich Axel Noack trotz der Möglichkeit, die seine Mitgliedschaft in der Synode bot, weigerte in den Westen zu reisen. Er befürchtete eine Abhängigkeit vom Staat, die ihn unfrei machen würde. Für viele Wessis ist das sicher ein spannender Einblick in eine Zeit, die man nur schlaglichtartig erinnert. Darüber hinaus zeigt das Buch die verschiedenen Nuancen, in denen man als Christ und Kirchenmitglied in der DDR leben konnte.
Links und fromm - eine heute noch diskussionswürdige Mischung? Die Einblicke in den Alltag und die Lebenshaltung eines DDR-Kirchenmenschen bieten Stoff für zahlreiche Gruppen.Rezensent: Volker Dettmar
Personen: Röder, Bettina
Röder, Bettina:
Axel Noack : Biografie eines frohgemuten Protestanten / Bettina Röder. - Weimar : Wartburg Verl., 2019. - 271 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-86160-565-2 geb. : EUR 18.00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Röd - Buch