Ein anspruchsvoller Roman, der erbarmungslos mit dem Bild der amerikanischen Gesellschaft (nicht nur) der 70er Jahre aufräumt.
Rezension
Detroit, späte 70er Jahre. Hannah, Ehefrau eines „upper class“ Geschäftsmannes, zwei Kinder, widmet sich wohltätigen Veranstaltungen, wie es sich (nicht nur) damals gehört. Aus diesem Gleichmaß des Lebens wird sie gerissen, als sie auf einer der Veranstaltungen einen faszinierenden Fremden trifft und mit ihm eine Affäre beginnt. Und da ist auch der „Babysitter“, ein Serienkiller, wie er im Buche steht, der kleine Kinder ermordet, ganz offensichtlich ebenfalls aus der oberen Gesellschaftsschicht. Deckt ihn diese? Weiß man, wer er ist? Und dann kommt es zu einem Verbrechen in Hannahs unmittelbarer Nachbarschaft: Ein weiteres Kind verschwindet … Ein großartiges, schwieriges Buch, aus der Sicht der verschiedenen Personen geschrieben, das ich vielleicht nicht ganz verstanden habe, vor allem das Ende, bei dem viele Fragen offen bleiben, die mich bewegen. Man müsste es zweimal lesen, mit dem Wissen um das merkwürdige Ende.
Für literarisch sehr erfahrene und anspruchsvolle Leser mit guten Nerven, um Spannung und Perversion auszuhalten.Rezensent: Astrid van Nahl
Personen: Oates, Joyce Carol Morawetz, Silvia
Oates, Joyce Carol:
Babysitter : Roman / Joyce Carol Oates. Dt. von Silvia Morawetz. - Hamburg : Ecco, 2024. - 622 S. ; 20 cm. -
ISBN 978-3-7530-0083-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher