Gesellschaftskritischer Roman. Schauplatz Miami. Gegenstand: multiethnische Spannungen, Sex, Sex und Macht, Sex und Geld.
Rezension
Der kubanisch-stämmige Polizist Nestor verheddert sich im Gestrüpp der Einwanderergesetze. Die Schwarzen bilden die dumpfe Unterschicht, im turbulenten und schwülheißen Florida. Die Russischen Oligarchen bringen mit ihrem Geld die Kunstwelt und die Gesellschaft durcheinander. Die 'Anglos', die sexbesessenen und verkommenen Weißen feiern bizarre Parties auf ihren Privatinseln. Das Intrigenspiel im Rathaus und in der Polizeihierarchie hat anarchistische Züge. Die Liebesbeziehung Nestors mit Magdalena, die vom Glanz der Oberschicht verführt, sich nahezu prostituiert, zerbricht an den Verhältnissen. 'Back to Blood', der Titel, der auf den Rassismus der Gesellschaft verweist, hält nur bis zur Mitte des Romans, was er verspricht, dann übernimmt Wolfes Fabulierlust und ungeheure stilistische Virtuosität das Kommando. Der Roman wird zu einem rasanten Thriller ohne wirklichen Tiefgang. Er wird sich gut verfilmen lassen und als Unterhaltungsroman mit unerfülltem höheren Anspruch vergessen werden.
Als überlanger Schmöker im Urlaub oder im Krankenbett brauchbar. Amüsant wegen der scharfzüngigen und leichtfüßigen Sprache.Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Wolfe, Tom
Wolfe, Tom:
Back to Blood : Roman / Tom Wolfe. Dt. von Wolfgang Müller. - München : Blessing, 2013. - 768 S. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-89667-489-0 geb. : EUR 24.99
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