Als im idyllischen Bad Fucking der Sonderling Vitus Schallmoser tot aufgefunden wird, ist es mit der Ruhe vorbei, Krimisatire aus Österreich.
Rezension
Im ebenso beschaulichen wie abgelegenen österreichischen Bad Fucking wird der Sonderling Vitus Schallmoser tot in seiner Wohnhöhle gefunden. Dann verschwindet die Innenministerin, die im Ort ein Asylantenheim bauen wollte, spurlos. Das gleiche Schicksal widerfährt der Trainerin einer Cheerleadergruppe, die dort in einem heruntergekommenen Hotel abgestiegen sind, ein Zahnarzt wird wegen einer Sexaffäre erpresst und mit der Zeit stapeln sich die Leichen im Kühlraum der örtlichen Metzgerei. Doch der Dorfpolizist beschäftigt sich lieber mit seinem Verein zum Schutz der Aale. Der österreichische Autor, Germanist und Publizist, präsentiert hier eine aberwitzige, ziemlich schräge und groteske Satire auf die beliebten Genre der Regionalkrimis und Heimatromane mit abgrundtief schwarzem Humor und in recht deftiger Sprache. Die Krimihandlung bietet dabei nur den lockeren Rahmen für eine zunehmend absurde Provinzposse mit einem Personal, das alle gängigen Klischees bedient. Das katastrophale Ende ist vorprogrammiert.
Für belastbare Krimifans, die zur Abwechslung auch eine Krimisatire bzw. eine spezielle österreichische Variante lesen möchten.Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Palm, Kurt
Palm, Kurt:
Bad Fucking : Kein Alpen-Krimi. Roman / Kurt Palm. - Reinbek : Rowohlt Taschenbuch Verl., 2011. - 277 S. ; 18 cm. - (rororo25653)
ISBN 978-3-499-25653-0 kt. : EUR 9.99
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