Beeindruckender Roman über das Schicksal dreier Männer in den Gewattätigkeiten mehrerer Irak-Kriege.
Rezension
Nur langsam erschließt sich dem Leser, was passiert - aber jede Seite dieses Buches ist ein überaus lohnendes Leseabenteuer. Im Mittelpunkt stehen der Ich - Erzähler, ein irakischer Tierarzt, der bei einem Einsatz einen Soldaten, in Wahrheit einen Dichter, kennenlernt und zum Freund gewinnt und ein amerikanischer Leutnant. Sie alle verbindet die Liebe zur Poesie, verzweifelt setzen sie sie ihrem von Krieg und Gewalt, Rache und Tod geprägten Leben entgegen. Alle sind in ganz unterschiedlichen Situationen schuldig geworden und suchen nach einem Weg, die Traumata zu bewältigen. Kann man mit Erzählen, dem Aufschreiben von Leben, Taten und Träumen, mit Literatur gegen die umfassende Herrschaft der Gewalt ankämpfen? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines großartigen Buches, dessen zahlreichen Handlungssträngen geübte Lesende sicher mit großer innerer Beteiligung folgen werden.
Ein literarisch duchkomponierter Anti-Kriegsroman, der den Irak als ein Land zeigt, das durch eine Vielzahl von Kriegen auch moralisch am Boden liegt.Rezensent: Gabriele Kassenbrock
Personen: Wali, Najem
Wali, Najem:
Bagdad Marlboro : Ein Roman für Bradley Manning / Najem Wali. Dt. von Hartmut Fähndrich. - München : Hanser, 2014. - 349 S. ; 22 cm. - Aus d. Arab.
ISBN 978-3-446-24485-6 geb. : EUR 21.90
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