John Lennon will auf eine Insel vor der irischen Westküste, um sich mit Schrei-Therapie und Einsamkeit wieder zu finden.
Rezension
1978 flieht John Lennon aus New York an die Westküste Irlands, wo er in den 60ern die kleine Insel „Beatle Island“ kaufte. Er will zurücklassen, was ihn einengt: seine Schaffenskrise, die Erinnerungen an seine Eltern, all die Bequemlichkeiten und die Erkenntnis, stark auf die 40 zuzugehen. Er will zur Ruhe kommen. Mit seinem irischen Chauffeur Cornelius nimmt sein Ausflug aber eine ganz andere Richtung.
Lennon als Musiker steht nicht im Fokus dieses Romans. Es könnte irgendein John mit trockenem Humor sein, der über mentale und kreative Prozesse, westliche Lebenseinstellungen, Ruhm und Ansprüche nachdenkt. Die Erzählperspektive wechselt häufig und der Roman liest sich bruchstückhaft: Auf kürzere Prosaabschnitte folgen einzelne Zeilen und Gesprächsfetzen, was irritierend, aber höchst packend wirkt. Einer der größten gegenwärtigen irischen Autoren zollt in diesem surrealen, poetischen und wilden Roman Lennon Tribut, in dem er Fantasie, Realität und die Liebe zu den Beatles vermischt.
Rezensent: Anne Tebben
Personen: Barry, Kevin Robben, Bernhard
Barry, Kevin:
Beatlebone : Roman / Kevin Barry. Dt. von Bernhard Robben. - Hamburg : Rowohlt, 2020. - 314 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-498-00158-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher