Nach fast 20 Jahren erhält Mende Nazer einen englischen Pass. Nun kann sie zu einem Wiedersehen mit den Eltern in den Sudan reisen.
Rezension
Von arabischen Milizen wurde sie als Kind geraubt und versklavt. Nach ihrer Flucht war sie jahrelang Asylantin in London, bis der neue Pass ihr erlaubt, in den von Kriegen durchtobten Sudan zu reisen. Fern der Heimat schrieb sie ein Buch und hielt Vorträge, um auf die Unterdrückung der Schwarzen durch die Araber aufmerksam zu machen. Nach der Hälfte des Buches erfährt man alles über das Wiedersehen, über das Eintauchen in Stammesriten und dass sie es bei aller Heimatliebe für wichtiger hält, "die Welt" über die Zustände und Leiden der Nuba aufzuklären, als dort zu bleiben. Ohne die Mithilfe britischer Journalisten, die sich ihrer Energie beugen und die mit der Reise selbst in Gefahr kommen, wäre weder die Reise noch das Buch entstanden.
Das Buch erlaubt einen Blick auf eine - auf traurige Weise - interessante Person in ihrer Ambivalenz zwischen Heimatliebe und westlicher Anpassung sowie in eine fremde, sehr fremde Welt. Allen LeserInnen, die an aufrüttelnden Schicksalen interessiert sind, gern empfohlen.Rezensent: Waltraut Vieregge
Personen: Nazer, Mende
Nazer, Mende:
Befreit : Die Heimkehr der Sklavin / Mende Nazer. Damien Lewis. Dt. von Karin Dufner. - 1. Aufl. - München : Droemer, 2007. - 347 S. : Ill. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-426-27354-8 geb. : EUR 19.90
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch