In "Bekenntnisse" führt die Pop-Sängerin Nina Hagen ihre Fans auf eine rasante Reise durch ihr bewegtes Leben.
Rezension
Auf der einen Seite unglaublich durchgeknallt, auf der anderen Seite warmherzig und mitfühlend, so zeigt sich Nina Hagen in ihrem Buch. Sie schreibt, wie sie singt: ohne Netz und doppelten Boden, provokant, rückhaltlos authentisch. Und doch muss man wohl Fan sein, um das Buch zu mögen. Nina Hagen redet ungeschminkt von sich und ihrem Leben. Sie erzählt davon, wie sie mitten in einem atheistischen Umfeld bereits sehr früh auf ein verbotenes, aber faszinierendes Wesen namens Gott stieß. Sie nimmt den Leser mit auf ein Roadmovie, in dem sie unter anderem dämonische Erfahrungen in einem indischen Ashram machte. Sie hat der Liebe, den Drogen und dem Tod ins Auge geschaut und erzählt ihre spannende Lebensgeschichte offen und unmittelbar. Doch genau diese Nina-Hagen-Direktheit macht das Lesen ihrer Bekenntnisse schwierig. Zu aufdringlich ist ihre Naivität, zu deutlich der Wille zu missionieren. Und ein wenig mag dem Leser auch die Egozentrik der Künstlerin auf die Nerven gehen.
Ein Buch für eingefleischte Fans. Für die anderen ist der Hang zur Eigenliebe nicht über fast 300 Seiten zu ertragen, auch wenn es interessante Einblicke in die Musikszene gibt.Rezensent: Ute Lawrenz
Personen: Hagen, Nina
Hagen, Nina:
Bekenntnisse / Nina Hagen. - 1. Aufl. - München : Pattloch, 2010. - 289 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-629-02272-1 geb. : EUR 18.00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch